Wie war's?, fragen all´ diejenigen, die in diesem Jahr nicht dabei waren.
Denn es hat sich schnell herum gesprochen, dass dieses Treffen anders war als die der letzten Jahre. Häufig folgen Erklärungen für das eigene Fernbleiben. Gründe, nicht dabei zu sein, gibt es viele.
Einer spricht klar dafür: Es ist mir wichtig! Das haben dieses Mal wieder viele gedacht.
Was war denn so anders?, wird neugierig, manchmal mit Bedauern, weiter gefragt.
Vermutlich war es ein passendes Zusammenspiel von harten und weichen Faktoren, welche die Freude in der Luft prickeln ließen, Geist und Gemüt sich füreinander öffnen.
Den entscheidenden Unterschied machte wohl die - im Vergleich zu den vergangenen Jahren - größere Gruppe. Es kommt eben doch auf jeden an, damit die Gruppe als solche auf den einzelnen und wieder zurück wirken kann. Eine große, bunt gemischte Gruppe, wie sie einer Dorfgemeinschaft entspricht, bietet mehr Begegnungen und Freude übers Wiedersehen, mehr Gesprächsstoff, mehr gemeinsame Erinnerungen und mehr Zusammengehörigkeitsgefühl, als wenn aus jedem Jahrgang nur ein bis zwei Vertreter anwesend sind.
Mit 136 Erwachsenen und 6 Kindern ist in diesem Jahr wieder ein solcher Rahmen entstanden, nachdem die Corona-Pandemie ihn folgenschwer gesprengt hatte.
Auch die Lokalität war auf ihre Gäste gut vorbereitet. Der große Saal bot reichlich Platz für die schön gedeckten Tische, dazu eine große Tanzfläche. Dass die Gastronomie noch nicht alle Geschmäcker getroffen hat, lässt sich beim nächsten Mal hoffentlich optimieren.
Die festliche Atmosphäre wurde verstärkt durch einige Trachtenträger. Dies ging auf die Initiative einiger weniger Männer aus dem Raum Ingolstadt zurück. Zum Bedauern anderer, die ihr sächsisches Hemd auch getragen hätten, wenn es bekannt gegeben worden wäre. In Zukunft wollen wir unsere Rituale um das freiwillige Tragen der Tracht bei den Treffen erweitern.
Ebenso gelungen war die Überraschung, dass Polo-Shirts mit einer Graphik der Arkeder Kirchenburg zum Erwerb angeboten wurden. 25 Stück waren schnell ausverkauft. Die stolzen Trägerinnen und Träger hielten ihre Rücken gerne in die Kamera. Wer Interesse hat, kann über hog-arkeden@posteo.de unter Angabe der Größe und Farbe Shirts bei uns bestellen. Offene Fragen können wir unter den bekannten Nummern auch telefonisch klären.
Unser aufrichtiger Dank gilt Stephanie Marian aus Salzgitter, welche die Graphik für uns erstellt hat. Ulla Wagner von der DruckBar aus Dinkelsbühl, deren Wurzeln ebenfalls in Arkeden liegen, war bereit, unter Zeitdruck bis zum Treffen geeignete Polo-Shirts zu besorgen und zu bedrucken. Auch bei ihr bedanken wir uns an dieser Stelle für ihre Flexibilität und Unterstützung.
Die Vereinsvorsitzende Brigitte Depner hieß alle Gäste willkommen – die treuen, verlässlichen, welche die Treffen wie Säulen tragen ebenso wie die gelegentlichen, und diejenigen, welche zum ersten Mal bei einem Arkeder Treffen dabei waren und in Zukunft hoffentlich gerne wiederkommen.
In ihrer Ansprache ging Brigitte auf die Wichtigkeit dieser Treffen ein.
Sie könnten uns den verlorenen Heimatboden zwar nicht zurück geben, seien aber ein guter Ort für eine geistige Heimat und damit weit mehr als eine reine Tanzveranstaltung, die kurzweilige Unterhalt bot. Sie betonte, dass das Verbindende in einer solchen Gruppe viel größer und stärker sei als das Trennende. Auch geht von der Anwesenheit eines jeden aus dieser Gruppe das Bekennen zu den eigenen Wurzeln als starkes Signal aus.
Aufgrund ihrer wichtigen Funktion würden Heimatortsgemeinschaften sogar vom Staat gefördert, führte sie weiter aus.
Die HOG Arkeden ist ein eingetragener Verein und wird vom Finanzamt regelmäßig auf seine Gemeinnützigkeit überprüft. Das befähigt uns, Spendenbescheinigungen auszustellen, aber auch kleinere Summen (bis 300 €) können ohne Beleg beim Finanzamt angezeigt werden.
Jährlich schwindende Mitgliederzahlen bei gleichbleibenden Beiträgen seit Vereinsgründung vor über 20 Jahren, gefährdet indes die Vereinsarbeit. Denn die Einnahmen reichen nur knapp, um die wichtigsten Vorhaben damit zu bestreiten. Dem Vorschlag des Vorstands, die Beiträge auf 10€ pro Mitglied und Jahr zu erhöhen, wurde einstimmig zugestimmt.
Während der Mitgliederversammlung erläuterten die Vorstandsmitglieder Aspekte ihrer Arbeit.
Brigitte erläuterte den Stand der Ahnenforschung, welche von Regina Hermann bearbeitet wird. Dazu findet ihr einen eigenen Bericht auf diesen Seiten. Auch über Entwicklungen im Pfarrhaus berichten wir in einem eigenen Beitrag.
Winfried Schenker als Kassenwart gab Einblick in die finanzielle Situation des Vereins.
Walter Müller als stellvertretender Vorsitzender und zusammen mit Brigitte verantwortlich für die Pflege und Aktualisierung unserer Webseiten, warb um Mitarbeit bei der Auswahl und Erstellung von Beiträgen, z.B. durch Abschrift aus dem Arkeder Buch von Georg Binder oder dem Verfolgen von Nachrichten über Arkeden im Internet. Um verlässlich Trauernachrichten bekannt zu geben, bat er um zeitnahe Benachrichtigung durch die Angehörigen.
Er ist auch für die Organisation der Treffen verantwortlich. Leider sind wir unserer Ankündigung, Eure Meinung über den besten Ort für zukünftige Treffen zu erfragen, nicht nachgekommen. Der Vorstand war im Vorfeld bereits zu der Einsicht gelangt, dass nur ein Ort in Frage komme, der den Organisatoren vertraut ist. Gegenwärtig ist das nicht mehr Dinkelsbühl sondern Ingolstadt.
Das nicht weiter thematisiert zu haben, bitten wir zu entschuldigen.
Reini Hermann äußerte sich zufrieden mit dem Zustand des Friedhofs in Arkeden und lobte auch die Bemühungen von Martin Moldovan um Sicherheit und Ordnung auf demselben. Auch das Glockenläuten am Tag und zur Zeit der Bestattung in Deutschland wird von Garofita sichergestellt.
Rosina Schmidt warb um den Beitritt zum Verein sowie um regelmäßige Spenden, damit Vorhaben wie z.B. die Friedhofspflege nicht am Geld scheiterten.
Hildegard Gottschling bewarb die neuen Polo-Shirts. Bei Sachsentreffen in Dinkelsbühl und Hermannstadt machten die Träger damit einerseits auf unser Dorf aufmerksam, andererseits stärke es unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Daneben könne man sich in der Menge leichter finden.
Zum Schluss verlas Katharina Schuster die Namen der verstorbenen Arkeder der letzten beiden Jahre. Die Anwesenden gedachten ihrer mit einer Schweigeminute.
Später kam auch Reini Binder dazu, Schriftführer des Vereins.
Zum Nachmittagskaffee gab es wieder Baumstriezel. Einen Teil davon hatte Katharina Thal gespendet, weil sie an dem Tag Geburtstag hatte. Schnell bildete sich ein Chor, der ihr ein Ständchen bot, und in den alle im Saal mit einstimmten. Anschließend sangen wir zusammen bekannte Lieder, welche ebenfalls zu einer gelösten Stimmung beitrugen und den Saal mit Freude erfüllte.
Dem Power-Sachsen Andreas fiel es anschließend leicht, uns mit seiner Musik noch höher schwingen zu lassen. Bis etwa zwei Uhr nachts wurde fröhlich gefeiert und getanzt.
Ein Rückblick auf unser Treffen ist auch in der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 17 vom 28. Oktober 2024, S. 30 erschienen: Arkeder Treffen unter leuchtendem Stern