Arkeder Treffen 2017
Das diesjährige Arkeder Treffen begann mit einem Schrecken: Als sich 11 Uhr die Türen der Gaststätte Waldesruh öffneten, bildete sich keine Schlange vor der Kasse. Vereinzelt trudelten nach und nach ein paar Gäste ein und als es 12 Uhr wurde, war der Saal immer noch so gut wie leer. Dann rief Pfarrer Piringer von der Autobahn an, wo er im Stau stand - für uns eine Chance, dass noch ein paar Verspätete dazukommen. Als wir endlich beginnen konnten, waren die mittleren Tische immer noch komplett frei. Der Anfang schleppte sich also quälend dahin.
Pfarrer Piringer sprach in seiner Predigt über das Wunder des Heilens und verglich die Wunder, welche Jesus seinerzeit an Kranken vollbracht hat, mit der heutigen medizinischen Versorgung, der wir in aller Regel mit einer Erwartungshaltung begegnen, als stünde uns Heilung in jedem Fall zu. Dabei ist sie auch heute ein Wunder, über das wir staunen und dankbar sein müssten, denn sie ist auch heute nicht selbstverständlich.
Mit diesen Worten hat er viele Gäste erreicht, ist unsere Gemeinschaft doch auch eine alternde und entsprechend auf heilbringende Wunder angewiesen. Vermutlich war es auch fortgeschrittenes Alter und Krankheit, die einige treue Mitglieder in diesem Jahr davon abgehalten haben, an dem Treffen der Arkeder teilzunehmen. Für andere wieder hat die Begegnung mit Gleichgesinnten den obersten Platz auf der Prioritätenliste gegenüber Urlaub, beruflichen und privaten Verpflichtungen und ähnlichem eingebüßt. Das ist verständlich und kann von denen, die unsere Treffen schätzen, nicht eingeklagt werden. Zugleich sollte uns allen bewusst sein, dass sie uns eine einzigartige Möglichkeit bieten, diesen Teil unseres Lebens in die Gegenwart und die Zukunft hinüberzuretten. Es gibt viele Gelegenheiten, sich in der Familie und mit Freunden zu treffen, aber nur wenige, in denen wir unsere Herkunft und Zusammengehörigkeit feiern können, unsere Sprache sprechen und unsere Gewohnheiten in vertrauter Gesellschaft leben können.
Die stets schwindende Zahl an Teilnehmern veranlasste Brigitte, in ihrer Ansprache darauf hinzuweisen, dass diese Begegnungen mehr denn je von dem bedingungslosen Mitmachen jedes einzelnen abhängen und nicht mehr beliebig verhandelt werden können.
Vor Jahren haben wir den Treffpunkt nach Unterwinstetten gelegt, da die Gaststätte Waldesruh ausreichend Platz und Verpflegungsmöglichkeiten bietet. Nun ist es auch für Familie Ohr ein finanzielles Risiko, den begehrten Termin im September für uns freizuhalten anstatt ihn großen Hochzeitsgesellschaften anzubieten. Um Verlässlichkeit in der Planung zu erreichen, werden wir in Zukunft auf Anmeldungen nicht verzichten können, wobei die Grenze von 100 Teilnehmern nicht unterschritten werden darf, wenn wir an dem Standort festhalten wollen.
Der Nachmittag begann mit dem Bericht des Vorstands und der Kassenwartin während der Mitgliederversammlung. Katharina Landa als eine der beiden Kassenprüfer entlastete den Vorstand. Damit dankte der alte Vorstand ab und gab den Mitgliedern die Möglichkeit, einen neuen zu wählen. Bei den anschließenden Neuwahlen bekräftigten die meisten Anwesenden den alten Vorstand zum Weitermachen. Für diese Bestätigung seiner Arbeit bedankt sich der alte, neue Vorstand bei seinen Wählern und wird sich bemühen, weiterhin im Sinne seiner Mitglieder zu handeln und Angebote anzubieten, die es ermöglichen, vergangene Traditionen weiterzuführen und die Verbundenheit untereinander zu stärken. Die Vorsitzende Brigitte Depner erinnert in ihrer Ansprache an die bereits bestehenden und künftig geplanten Möglichkeiten, die diesem Zweck dienen.
Neben dem traditionellen Arkeder Treffen im Herbst, mit dem wir möglichst viele Arkeder aller Altersstufen erreichen wollen, organisiert die HOG Arkeden über das Jahr verteilt mehrere Veranstaltungen, die demselben Zweck dienen. So starten wir das Jahr Ende Januar mit dem Arkeder Richttag in Ingolstadt, auf den im Februar/März das Winterwochenende in Österreich folgt, die Begegnung beim Pfingsttreffen in Dinkelsbühl im Mai und im August steht uns das Pfarrhaus in Arkeden zur Verfügung. Ab kommendem Jahr bietet die HOG ein Septemberwochenende (21. - 23. September) in Bad Kissingen an. Es könnte zweijährig stattfinden, jeweils in den Jahren, wo wir das Arkeder Treffen aussetzen, wenn die Zahl der Teilnehmer ausreichend ist, da die Räumlichkeiten des Heiligenhofes für große Veranstaltungen ebenso begehrt sind wie die der Familie Ohr.
Im Sommer sind rund 40 Gäste unserer Einladung zu einem Treffen in Arkeden gefolgt.
Wie es unserer Tradition entspricht, haben wir das Fest mit einem Gottesdienst begonnen, welchen Dechant Fröhlich dankenswerterweise übernommen hat. Begleitet hat ihn Pfarrer Binder, früher Pfarrer in Arbegen, sowie der Schäßburger Organist Theo Halmen an der Orgel. Es war rührend, die Kirche so gut besucht zu erleben wie in früheren Zeiten.
Nach dem Mittagessen verteilten sich die Gäste in Haus und Hof oder nahmen an einer Führung durch die Kirchenburg teil. Die Stimmung war heiter und gelassen, so als fühlten sich alle „zu Hause“.
An den darauffolgenden Tagen bot sich die Gelegenheit, an den Veranstaltungen innerhalb der Haferlandwochen teilzunehmen, die in Arkeden ihren Anfang nahm.
Zwischen den Ringmauern boten Arkeder regionale Speisen an, wo auch Arkeder Trüffel aus der Longgewound nicht fehlten. Auf dem Kirchvorplatz wurden traditionelle Tänze vorgeführt und rumänische Volkslieder gesungen. Viele auswärtige Gäste zeigten auch Interesse an einer Führung durch die Kirchenburg.
Dass der Verein „Convietuirea“ als Mieter des Pfarrhauses uns die Möglichkeit einräumt, drei Wochen im August uns dort aufzuhalten, ist keine Selbstverständlichkeit. Auch hier gilt: Bei wenig Interesse vermietet er die Räumlichkeiten lieber an größere Gruppen. So sollten Interessierte die Gelegenheit jetzt nutzen, statt sich später darüber zu beklagen, dass auch dieses Angebot vielleicht bald der Vergangenheit angehört.
Eindrücke geschildert von Helmine Binder
Am 14. Sept. 2013 fand im Gasthof "Waldesruh" in Unterwinstetten unser Arkeder Treffen statt. Ab 10.30 gab es das Eintreffen der Arkeder mit herzlichen Begrüßungen und Umarmungen. Groß war die Freude Menschen zu begrüssen, die man schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Als dann endlich alle Platz genommen hatten, meldete sich Günther Müller an der Orgel mit einem Musikentree und Pfarrer Samuel Piringer eröffnete den Gottesdienst. Es wurden Lieder gesungen und der Pfarrer hielt eine kleine aber sehr anregende Predigt. Der Gottesdienst endete mit dem Lied „Nun danket alle Gott“, ein Lied, das früher in Arkeden auf Hochzeiten gesungen wurde, wenn nach der Trauung die ganze Hochzeitsgesellschaft beim großen Eingangsportal zur Kirchenburg stehen blieb und die Dorfadjuwanten den Gesang begleiteten.
Für mich war dieser Moment immer der feierlichste auf der Hochzeit. Ich weiß nicht, wie es den anderen ging, aber beim Singen dieses Liedes musste ich daran denken, dass wir auch heute, trotz aller Wehmut unsere alte Heimat verlassen zu haben, Grund genug haben, Gott dankbar zu sein, dass wir hier in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben und in Frieden und Freiheit unser Leben gestalten dürfen und auch immer wieder unserer alten Heimat gedenken können. So einen Ausnahmetag haben wir heute. Wir freuen uns auf unser Treffen und feiern fröhlich unser Wiedersehen.
Nach dem Gottesedienst gab es einen Bericht von Michael Thellmann über die feierliche Einweihung der sanierten Kirche und Kirchenburg in Arkeden am 11. August d.J., Feierlichkeit bei der auch das rumänische Fernsehen dabei war und an die hundert Arkeder, die die weite Reise nicht gescheut haben, um dieses Ereignis dort in Arkeden mit zu erleben.
Wer das nicht konnte oder wen das vielleicht interessiert, besuchen Sie doch die HOG ARKEDEN im Internet, Sie werden erstaunt sein, wie viele schöne Bilder zu bestaunen sind.
Nach einem schönen gemeinsamen Mittagessen - hier muss ich lobend die Besitzer des Gasthofes "Waldesruh" erwähnen - ging das Programm weiter mit der Wahl des neuen Vorstandes. Ich muss schon sagen, bestimmt wenige Dorfgemeinschaften haben einen solch dynamischen Vorstand und eine solch fortschrittliche Vorsitzende, BRIGITTE DEPNER. Auch davon können Sie sich überzeugen, wenn Sie unsere Homepage in Internet besuchen. Auch haben die Arkeder einen e.g. Verein gegründet mit einem Mitgliederverzeichnis mit Namen, Adresse und Telefonnummer und nur 5 Euro jährlicher Beitrag. Wie wir alle wissen, ist ein Verein so stark wie seine
Mitgliederanzahl, also bitte alle Arkeder, die bis jetzt noch nicht Mitglied sind, lasst euch eintragen um diese Gemeinschaft zu vergrößern und zu verstärken.
Nach der Wahl des Vorstandes kam zur Kaffeestunde eine große Überraschung, es gab den berühmten Siebenbürgischen Baumstriezel satt. Das bedeutet, dass wir kein anderes Gebäck brauchten. Auf allen Tischen waren die Teller mit Baumstriezel wie von einer Fee immer wieder voll. Wir haben es richtig genossen, was man auch bei den anregenden Gesprächen an den Tischen bemerkte. Die Leute waren fröhlich und rundum zufrieden.
Nach dieser feierlichen Kaffeestunde kam nun auch die Musikband zur Geltung. Der Tanzboden füllte sich nur zögernd aber dann ging die Post so richtig ab. Tänzer sangen zusammen mit den Musikanten die schönen Lieder und so kam richtig Schwung in die Bude. Also liebe Arkeder, erzählt allen, die in diesem Jahr nicht dabei waren, dass es sich lohnt zum Treffen zu kommen, denn je mehr Leute dabei sind desto angenehmer wird es und desto mehr Gesprächsstoff gibt es. Ich weiss, dass wir in der ganzen Bundesrepublik verteilt sind und es manchmal
schwierig ist sich auf einen langen Weg zu machen. Ich würde sagen, dass es sich lohnt, denn die Zeit vergeht so schnell und wir werden leider nicht jünger, dieses Elixier wurde noch nicht erfunden. Es wird der Tag kommen, wo es sich nicht mehr lohnt so ein Treffen zu organisieren, also nutzt heute die Gelegenheit, es lohnt sich.
Viele Grüße von Eurer Helmi
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Bericht über das Arkeder Treffen 2013
Wenngleich die Zahl der Anwesenden mit 142 Personen diesmal geringer war als in früheren Jahren, war das Interesse an der Vereinsarbeit groß. Für die rege Beteiligung und zahlreiche Spenden sprechen wir allen unseren aufrichtigen Dank aus.
Zentrales Thema war die Wahl bzw. Neuwahl der Vorstandsmitglieder (s. an anderem Ort ausführlichen Bericht.).
Dass wir 19 neue Vereinsmitglieder und 5 neue Kirchenmitglieder im Sonderstatus gewinnen konnten, ist besonders erfreulich. Für eine Mitgliedschaft ist es nie zu spät. Anträge findet Ihr auf unserer Homepage.
Unter dem Motto: Von den Alten lernen wurden rd. 150 Sprichwörter, Lebensweisheiten, Sprüche und Redensarten gesammelt, die auf unserer Homepage nachzulesen sind. Zugleich soll die Dokumentation unseres Gedankengutes ein Einstieg in das Projekt “Ethnographische Sammlung” der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (http://traditionen.evang.ro/) sein, an der wir uns in den nächsten Jahren aktiv beteiligen wollen.
Lasst Euch inspirieren und teilt uns weitere Sprüche und Arkeder Weisheiten mit.
Im Vorverkauf konnte die neue Ortsmonographie, welche unter dem Titel: Arkeden – Erked – Archita Ende des Jahres im Schiller-Verlag Hermannstadt erscheinen wird, zum Subskriptionspreis von 12€ zuzüglich 1€ Portokosten erworben werden. Über den Buchhandel wird der Band ab Mitte Dezember zum Preis von 15€ zu kaufen sein. Zum vergünstigten Preis kann das Buch noch bis 31. Oktober bestellt werden, indem der Betrag von 12€ + ggf. Porto 1€ auf das bekannte HOG-Konto unter Angabe der Bestimmung und Exemplarzahl überwiesen wird. Zie Zusendung erfolgt automatisch noch vor Weihnachten.
Unser besonderer Dank geht an Pfarrer Samuel Piringer, in den 1980er Jahren Vikar in Arkeden, gegenwärtig Pfarrer in Waldenburg (Baden-Württemberg), welcher erneut den Gottesdienst für uns abgehalten und daneben auch das Gespräch mit den Arkedern gesucht hat. Günther Müller hat die Andacht in gewohnt professioneller Weise musikalisch umrahmt. Auch ihm ein herzliches Dankeschön für sein unermüdliches Engagement.
Für Tanzmusik und -Stimmung sorgte die Ingolstädter Band In Joy.
Wie jedes Jahr oblag die Gesamtorganisation des Treffens Walter Müller. Danke für ein gelungenes Fest.
Brigitte Depner
HOG Arkeden e.V. bestätigt Vorstand im Amt und stellt sich auf Entwicklungen im Dorf ein
Am 12. September 2009 fand in der Gaststätte Waldesruh nahe Dinkelsbühl das traditionell zweijährige Treffen der Arkeder statt. Die Teilnehmerzahl von knapp 200 Personen bestätigte die erfreuliche Tendenz der letzten Jahre.
Der Vorstandsbericht machte deutlich, dass vielfältige Aktivitäten in Arkeden und Siebenbürgen allgemein Dynamik in die Entwicklung des Dorfes gebracht haben. Hervorzuheben ist, dass die im August von der EU genehmigte Förderung zur Renovierung von 18 Kirchenburgen in Siebenbürgen auch Arbeiten in Arkeden vorsieht. Nach derzeitiger Planung handelt es sich dabei um ein Volumen in Höhe von 200.000 Euro. Damit soll die Kirchenburg weitreichend in Stand gesetzt werden; Gemeindesaal und Pfarrhaus sind nicht inbegriffen. Die Renovierungsarbeiten sollen im Zeitraum 2010 bis 2012 erfolgen.
Zur Unterstützung dieser und ähnlicher Vorhaben sind einige Arkeder eine Mitgliedschaft im Sonderstatus in der Kirchengemeinde Arkeden eingegangen. Diese gilt besonders für Evangelische mit Wohnsitz außerhalb Rumäniens. Die Rechte, die damit erworben werden, sind denen der vollen Mitgliedschaft gleich, außer dem Recht zu wählen oder gewählt zu werden.
Möchten Sie auch Mitglied in der Kirchengemeinde Arkeden werden? Dann drucken Sie das <a href='/downloads.php?cat_id=1&download_id=5'>Antragsformular</a> aus und schicken es ausgefüllt und unterschrieben an Georg Müller in Stuttgart.
Neuwahlen standen beim diesjährigen Treffen ebenfalls auf der Tagesordnung. In den Vorstand der HOG wurden einstimmig gewählt: Elke Hermann (Vorsitzende), Michael Thellmann (Stellv. Vorsitzender), Martin Schenker (Kassierer), Rosina Schmidt (Schriftführerin) sowie die ReferentInnen Brigitte Depner, Hildegard Gottschling, Katharina Klöss, Martin Müller, Walter Müller, Jürgen Risch und Erwin Schuster. Georg Müller wurde als Vertreter der Arkeder Kirchengemeindemitglieder in Deutschland gewählt. Damit wurde der bisherige Vorstand im Amt bestätigt. Neu ist die Erweiterung des Vorstands von 9 auf 11 Mitglieder, sowie die Ergänzung um ein Mitglied ohne Wahlrecht als Vertreter der Kirchengemeinde. Vor allem die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit sowie die materielle und ideelle Begleitung der Vorhaben in Arkeden sollen dadurch gestärkt werden.
Der Vorstand freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und hofft damit auch künftig den Zielen der HOG gerecht zu werden. Diese umfassen neben der Stärkung der Arkeder Gemeinschaft und der Brauchtumspflege in Deutschland auch die Heimatpflege in Arkeden, um das kirchliche und bauliche Erbe zu schützen, zu bewahren und es allen Interessierten sowie künftigen Generationen zugänglich zu machen
Brigitte Depner