geschrieben von Sara Schenker, Ingolstadt
Der Arkeder Richttag
Die Vorfreude und die Lust zu diesem Fasching zu gehen, hatte schon die Einladung geweckt. Wer vergisst nicht gerne seine Figur, wenn man von Moosers Baumstriezel, Erikas Hanklich und den Krapfen der älteren (nicht alten, bitte) Frauen aus Ingolstadt hört?! Wer denkt noch an den Führerschein, wenn es Arkeder Hochzeitspali gibt?!
Um 15 Uhr trudelten die Gäste schön langsam ein. Schon an der Tür begrüßte man sich lebhaft und laut. Schließlich hatte man sich schon länger nicht mehr gesehen. Es kamen viele, aber es hätten gerne noch mehr sein können... Allmählich wurden die Tische (fast) alle besetzt.
Nach der Begrüßung der Gäste und deren Freunde durch Thellmann Misch, und nachdem er die Arkeder beruhigt hatte, dass es keine Strafsünder wegen unterlassener Nachbarschaftsarbeit gab, konnte es richtig los gehen. Das „Arkeder Duo Günther Müller und Sohn“ waren schon bereit, ihr Bestes zu geben.
Bei Kaffe und Hefegebäck lauschte man den bekannten Weisen und sang die schönen sächsischen Lieder mit. Man hatte sich aber auch mit den Tischnachbarn sooo viel zu erzählen. (Wenn nur die Musik nicht immer so laut wäre!) So konnte man sich nur schwer entschließen das erste Tänzchen zu wagen. Umso beschwingter ging es dann nachher zu. Jung und alt; von der kleinen Prinzessin im langen rosa Kleidchen und der „echten“ Krone bis hin zu den „Gichtgeplagten“ schwangen (fast) alle das Tanzbein.
Das Abendessen hätte man sich sparen können. Denn die Teller auf den Tischen waren nie leer. Dafür haben unsere „fleißigen Lieschen“ mit ständigem Nachschub gesorgt. Sogar an die „Süßen“ haben sie gedacht. Die bekamen nämlich alles ungezuckert. Dafür ein herzliches Dankeschön!!!
Jetzt aber kommt’s – Was? – Na was?! – Der närrische Höhepunkt!
Da marschierte eine faschingsreife „Balletttruppe“ mit lauter bärtigen, langen, muskulösen „Ballerinas“ auf. Wer hätte das gedacht?! Und das waren, bei genauem Hinsehen, lauter Arkeder und Anhang.
Schon beim zackigen Aufmarsch gaben sie allen die Gelegenheit, sie richtig zu beäugen, einen verstohlenen Blick auf die Körbchengröße zu wagen und die Grazien zu bewundern.
Nun war Synchron angesagt. Sie nahmen Aufstellung um sich richtig zu entfalten.
Wie das klappte!! – Cool!! – Klasse!!
Scheni musste auch nicht vorturnen (?!). Diese Naturtalente hatten das gar nicht nötig. – Und das alles mit einer einzigen Probe.
Alle Achtung! – Diese graziösen Bewegungen! So etwas kriegt nicht mal das Fernsehballett des MDR fertig.
Nur Haraldine musste öfter den Reißverschluss an seinem „Ballettröckchen“ hochziehen, denn seine Taille „passte nicht so richtig dazu“. Obwohl, … es wäre gar nicht übel gewesen, wenn er sein „Tutu“ verloren hätte. Denn darunter hatte er ein rosa „Teil“ mit einer roten Masche verziert. Na, was sagt ihr nun? Von wo ich das weiß?!
Stellt euch vor, diese „ehrenhaften Damen“ des Arkeder Balletts machten dann Striptease. Naja, nicht so ganz. Eigentlich schade – oder?
Ihr glaubt das einfach nicht? Da kann ich euch aber beruhigen, denn ich habe einen glaubwürdigen Zeugen – Mischi K. Mischi hat bildlich (im wahrsten Sinne des Wortes) alles festgehalten. Schmeißt den PC an und überzeugt euch selbst davon.
Die Klamotten flogen nur so von den geschmeidigen Leibern. Sogar das Tüchlein mit dem sie den Kopfschmuck (Perücke) festgehalten hatten, kam herunter. Aber das warfen sie nicht weg, denn es wurde noch dringend gebraucht.
Die Show endete in einer ausgedehnten „Perinita“. Mit dem Tuch holten die (fast nackten) Balletttänzerinnen jede einen Mann – ja richtig – einen Mann aus dem Saal zum Busseln. So ging es dann kunterbunt weiter. Manch älterer Herr genoss es sichtlich, eine junge Dame auf die Tanzfläche zu holen und kniend auf dem Tuch Küsschen auszutauschen. Nicht schlecht!
Die Künstler ernten für ihre gekonnte Darbietung großen Beifall. Schade, dass man nicht alle Tage so lachen kann, das wäre der Gesundheit dienlich.
Ja, da wäre noch etwas. – Ein „Nichtarkeder“ erschien in einer sauberen rumänischen Tracht und erzählte rumänisch (nicht salonfähige) Witze und fiel damit total aus dem Rahmen. Aber, wie gesagt, es war ein Nichtarkeder. – In dieser Zeit hätte man sich lieber auf dem Parkett tummeln sollen.
Nicht zuletzt haben zur guten Stimmung Günther und sein Sohn mit ihrer Musik beigetragen.
Ein Dankeschön an alle, die sich um das Gelingen dieses Festes bemüht haben!!!
Na, habt ihr nicht Lust bekommen, auf dem nächsten Richttag auch dabei zu sein? Wer weiß, was dann alles passiert?!
Eure Schenkers
aus Ingolstadt