Die Geschichte Arkedens findet sich sowohl als Teil der siebenbürgischen als auch als eigenständige in Urkunden sowie älteren und neueren Schriften dokumentiert und beschrieben. Mitte des 14. Jahrhunderts erstmalig urkundlich erwähnt, finden sich in den darauffolgenden 100 Jahren weitere neun Einträge zu Arkeden.
Dass die Gemeinde im Laufe der Jahrhunderte von vier großen Bränden heimgesucht wurde, war auch für die Beschäftigung mit der örtlichen Geschichte folgenschwer. Bereits beim ersten verheerenden Brand 1747 wurden fast alle Häuser sowie die Kirche zerstört. In den Flammen ging auch die Kirchenlade, in der sich alle wichtigen Dokumente befanden, auf. Damit wird deutlich, dass die einst in Originaldokumenten, Matrikeln und Gedenkbüchern festgehaltenen Daten und Geschehnisse speziell die Gemeinde betreffend anhand anderer Quellen (z.B. Aufzeichnungen des Kisder Kapitels und des Schäßburger Stuhls) sowie mündlicher Überlieferungen nach Möglichkeit rekonstruiert werden mussten.
Umso höher zu schätzen sind die Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichten Darstellungen zweier Arkeder Pfarrer, welche neben geschichtlichen Ereignissen vor allem den gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Zustand der Arkeder - insbesondere evangelischen - Gemeinde in der Zeit ihrer Amtsführung beschreiben
Fronius, Franz Friedrich: Beiträge zur Entwickelungs-Geschichte der evangelisch-sächsischen Gemeinde Arkeden: Festgabe zur Erinnerung an die vierte Jahresversammlung des Schäßburger Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stiftung für Siebenbürgen … Hermannstadt: Buchdruckerei Filtsch, 1866
Aufbauend auf historischen Quellen sowie Publikationen seiner Zeit und erweitert um eigene Betrachtungen verfasste der damalige Arkeder Pfarrer Franz Friedrich Fronius 1866 eine „Entwickelungs-Geschichte“ seiner Gemeinde von den Anfängen bis zur Gegenwart. Neu war, dass er neben historischen Ereignissen auch den Alltag der Bauern beschreibt. Teils humorvoll, teils „politisch inkorrekt“ verfolgte der das Ziel, das Interesse seiner Hauptzielgruppe, nämlich seiner Gemeinde, an ihrer Geschichte und den sie tragendenTraditionen zu wecken.
Nachdem das monographische Bändchen in der Hermannstädter Buchdruckerei Filtsch veröffentlicht wurde, weitete es seine Wirkung auf weitere Kreise aus. Heute gilt es als die erste publizierte Ortsmonographie in Siebenbürgen, die seither viele Nachfolger fand.
Ziegler, Johann: Rückblick auf 25 Jahre in Arkeden: Vortrag des Pfarrers Joh. Ziegler in der Schäßburger landwirtschaftlichen Bezirksversammlung am 28. Juni 1900 zu Arkeden. In: Landwirtschaftliche Blätter und Obst- und Weinbau-Zeitung für Siebenbürgen, Jg. 28 (1900), Nr. 1, S. 222-224 sowie Nr. 17, S. 237 – 238
In Arkeden wurde Fronius’ Pionierarbeit von Pfarrer Johann Ziegler – wenngleich in kleinerem Maßstab – fortgesetzt. Es ist die Zeit des wirtschaftlichen Aufstiegs aber auch der Anfang der Auswanderung, zunächst nach Amerika.
Ergänzt und bereichert wurde Zieglers Arbeit durch das künstlerische Schaffen seiner Kinder Regine (1864 – 1925) und Karl (1866 – 1945). Im Werk Karls, der in Deutschland ein namhafter Porträtmaler wurde, finden sich auch Porträts Arkeder Bauern, während Regine ebenfalls in frühen Jahren nach Deutschland ausgewandert, in vielen ihrer Gedichte und Erzählungen das Ziel verfolgte, ihre sächsische, vor allem dörfliche Heimat weit über Siebenbürgen hinaus bekannt zu machen.
Binder, Georg: Arkeden: Eine siebenbürgische Gemeinde im Haferland und ihre Einwohner. München: Selbstverl., 1995
Zum Ende des 20. Jahrhunderts, im Jahr 1996, verfasste der in Deutschland lebende Arkeder Volkswirt Georg Binder ein über 900 Seiten starkes Werk, in dem er in ausführlicher Weise von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart auf alle Aspekte des Dorfes eingeht. Seine Darstellungen zu Arkeden werden umrahmt von Darstellungen der allgemeinen, speziell siebenbürgischen Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. 1997 folgt der Band: Bilderalbum Arkeden, 2004 die „Ergänzung zur Chronik der Arkeder“, der u.a. autobiographische Aufzeichnungen einiger in Deutschland lebender Arkeder enthält.
Binders großes Verdienst liegt darin, das Arkeden „seines“ Jahrhunderts in geschlossener Darstellung dokumentiert zu haben.
Die im Selbstverlag erschienenen Publikationen sind für viele Arkeder Sachsen zum Standard- und Nachschlagewerk für alle Fragen rund um ihr Dorf geworden. Jahrzehntelange Recherchen in Archiven, unzählige persönliche Gespräche mit den Einwohnern, dazu selbst Erlebtes finden hier ihren Niederschlag.
Depner, Brigitte (Hg.): Arkeden, Archita, Erked: Spiegelbilder siebenbürgischen Gemeindelebens früher und heute. Unter Mitarbeit, illustriert und gestaltet von Anselm Roth. Hermannstadt: Schiller-Verlag, 2014
Brigitte Depner hat o.g. Werke genutzt, um ein neues herauszugeben, das sich auch an Touristen und Interessierte an der Geschichte Siebenbürgens wendet. Dabei hat sie Fronius‘ Ortsmonographie im Wortlaut übernommen, in die lateinische Schrift übertragen und mit einem umfangreichen Glossar und einer Einleitung versehen, damit sie auch weiterhin im Original gelesen werden kann. Dasselbe gilt für die Aufsätze des Pfarrers Ziegler. Anselm Roth hat aus dem Band von Georg Binder das 20. Jahrhundert zusammengefasst wiedergegeben. Neu ist ein Kapitel über Arkeden in der heutigen Zeit sowie über die Kirchenburg.