Laudatio für Elke anlässlich Ihres Ausscheidens aus dem Vorstand der HOG e.V. am 15. September 2011
Liebe Elke,
Deine Entscheidung zum Rücktritt aus dem Vorstand der HOG Arkeden zu respektieren und ohne Vorbehalt zu akzeptieren schließt nicht aus, dass wir sehr bedauern in Zukunft auf Dich und Deine vielfältigen Kompetenzen, mit denen Du das Amt ausgestaltet hast, verzichten zu müssen.
Mit 24 Jahren hast Du Dich als junge Studentin einer Aufgabe angenommen, die vielerorts nur persönlich oder beruflich gereifte und erfahrene Damen, vor allem aber Herren, sowie Rentner als neue Herausforderung suchen. Unter 259 in Deutschland registrierten Ortsgemeinschaften warst Du damals, vielleicht bis heute, die jüngste Vorsitzende. Doch aufgrund Deines besonderes Engagements und Deiner Durchsetzungskraft hat unsere HOG alle Vorhaben zu einem Ziel gebracht, auf das wir heute stolz sind.
Es würde dem Anlass nur gerecht werden, hier näher darauf einzugehen, was unter Deiner Leitung fortgesetzt und neu begründet, welche Weichen gestellt und Kommunikationsnetze geknüpft wurden. Doch damit es ein Fest für die Arkeder bleibt und nicht eine HOG-Tagung, möchten wir nur an einige markante Ergebnisse aus den letzten 12 Jahren erinnern, die Du EHRENAMTLICH für uns erreicht hast.
Mit der Umwandlung der 1982 von Georg Binder gegründeten HOG in einen eingetragenen Verein (2001) hast Du unsere Organisation auf eine rechtliche Basis gestellt mit nach innen und außen verbindlichen Regeln. Damit sind auch alle Aktivitäten rechtlich abgesichert und werden vom Finanzamt begünstigt (z.B. Steuerbescheinigungen bei Spenden).
Oberstes Ziel unserer Arbeit ist die “Wahrung und Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls in der Gemeinschaft der Arkeder”. Dazu dienen die Arkeder Treffen sowie der Trachtenumzug zu Pfingsten in Dinkelsbühl. Beides wurde seit 1999 regelmäßig organisiert und durchgeführt.
Dass wir seit etwa 2006 eine eigene Internetseite pflegen und in der Siebenbürger Zeitung regelmäßig über unsere Aktivitäten informieren, scheint nur dem selbstverständlich, der um den Aufwand solcher Unternehmungen nicht Bescheid weiß.
In den letzten Jahren ist es uns Dank dem großen zeitlichen, körperlichen und logistischen Einsatz einiger unserer Vorstandskollegen und Mitglieder sowie großer Spendenbereitschaft der Arkeder gelungen, innerhalb einiger Sommerwochen Projekte durchzuführen, die einen langzeitigen Erhalt unseres Erbes in Arkeden sicherstellen. Dass sich immer mehr Arkeder der gemeinschaftlichen Aufgaben bewusst sind und sich an deren Umsetzung beteiligen ist ebenfalls Ergebnis der Neuausrichtung der HOG, nach dem Motto: gemeinsam statt allein.
Nach der Wende, der die Auflösung der Kirchengemeinden in Rumänien folgte, kamen Aufgaben dazu, die der Kommunikation mit den Verantwortlichen in Rumänien bedurften, vom Bezirkskonsistorium über das Schäßburger Dekanat, dem zuständigen Pfarrer bis hin zum Bürgermeister der Gemeinde. Dazu kamen Stiftungen und Privatinvestoren, die Arkeden für sich entdeckt hatten und ihre Interessen durchsetzen wollten. Als die Evangelische Kirche in Rumänien bereits dabei war, ihre Liegenschaften und das Kircheninventar zu veräußern, hast Du Dich mit konstruktiven Lösungen für deren Erhalt eingesetzt – von der Orgel über das Pfarrhaus bis hin zum Saal, der danach vermietet statt verkauft wurde, und hast erreicht, dass wir mit dem Bezirkskonsistorium einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet haben, der die Nutzung dieser Einrichtungen regelt.
Die Diplomatie, mit denen Du diese wichtigen Gespräche geführt hast, der rege Geist, dem kein verstecktes Interesse oder eventuelle negative Folgen für unser Anliegen entgehen, hat Dich bei den Partnern zu einem hoch geschätzten, teilweise gefürchteten Gegenspieler gemacht, der seine Ziele unbestechlich, mutig und klar, zugleich freundlich und unangreifbar verfolgt. Wir haben mit Bewunderung und Stolz hinter Dir gestanden und nie darum gebangt, dass Du Dich im Sinne der Wahrung unseres kirchlichen und kulturellen Erbes durchsetzen wirst.
Während die Welt sich in den Jahren Deiner Vorstandsarbeit stetig verändert hat, bist Du persönlich auch nicht in der Vergangenheit stecken geblieben. Aus der Jugendlichen ist eine erwachsene Frau geworden, die als Betriebs- und Volkswirtin, Ehepartnerin und Mutter neue Rollen übernommen hat. Dass Deine Arbeits- und Interessensschwerpunkte sich damit verändert haben, ist eine logische Konsequenz, der Du mit Deiner Entscheidung Rechnung trägst. Das verdient Respekt und Anerkennung.
Uns bleibt nur, Dir aus vollem Herzen noch einmal für all das zu danken, was Du für Arkeden und die Arkeder geleistet hast.
Für die Zukunft wünschen wir Dir und Deiner Familie alles Gute!